Medien/Print

Der Offset-Druck

Der Offsetdruck gehört zum Flach‐druck. Das Druckverfahren beruht darauf, dass Fett (Druckfarbe) und Wasser sich gegenseitig abstoßen. Beim Drucken nehmen die bildfreien Stellen Feuchtigkeit auf; sie müssen deshalb wasserfreundlich sein, die Bildstellen müssen fettfreundlich sein.
Der Offsetdruck ist ein indirektes Druckverfahren. Die Druckform ist seiten‐richtig. Damit Schicht auf Schicht kopiert werden kann, muss die Kopiervorlage seitenverkehrt sein.
Man spricht deshalb von der Offset‐
Positivkopie und von der Offset‐Negativ‐kopie.

Bedingungen Offset-Druck

In der Natur vorkommendes Wasser ist nich rein,
gelöste Gase und Mineralstoffe sind darin enthalten.
Leitungswasser ist der Ausgangsstoff für sein Feuchtmittel.
Mit Teststreifen misst man die Wasserhärte:

weich       1,5
mittel       1,5 bis 2.5
hart          mehr als 2,5

Kalkanteile verursachen beim Drucken Probleme:
  • Blanklaufen der Farbwalzen (Kalkablagerungen)
  • Ablagerungen auf dem Gummituch
  • Beeinflussung des pH-Werts
  • Schwankungen im pH-Wert

Zu hohe Anteile von Chlorid,Sulfat oder Nitrat fördern zudem die Korrosion.

pH-Wert
ist ein Messwert zur Bestimmung der sauren oder alkalischen Reaktion von wässrigen Lösungen.
ein
pH-Wert von 7 ist neutral.
pH-Wert >7 = basisch
pH-Wert<7 = sauer
Feuchtmittelzusätze enthalten Puffer damit die Farbe bzw. das Papier im pH-Wert nicht verändert.

Druckprobleme durch Feuchtmittel

AUFBAUEN AUF DEM GUMMITUCH: Angriff auf den Papierstrich durch saures Feuchtmittel

BLANKLAUFEN: Beläge auf Walzen, Gummituch und Platte

PLATTENVERSCHLEIß: Druckende Schicht wird zerstört. Zusätze zu aggressiv, falsche Maschineneinstellung.

PLATTENKORROSION: Platte oxidiert. Plattenschutz durch Zusatz nicht ausreichend.

SCHLECHTE TROCKNUNG: pH‐Wert zu niedrig, falsche Bedruckstoff‐Farbkombination, pH‐Wert des Bedruckstoffes zu niedrig

SCHLECHTES FREILAUFEN: pH‐Wert zu hoch, IPA zu niedrig, Plattenschutz nicht ausreichend, Walzenjustierung falsch, Farb‐/Feuchtmittel‐Balance stimmt nicht
SCHLEIM, GERUCH: Unterdosierung Zusatz, verkeimtes Wasser, Bildung resistenter Keime

TONEN: pH‐Wert zu hoch, Plattenschutz nicht ausreichend, Platte schlecht entwickelt, Farbführung zu hoch, Ablagerungen auf Platte oder Gummituch

ZUWACHS: Falsche Mischung, pH‐Wert zu hoch, IPA zu niedrig

Elektrostatische Aufladung des Papiers
Druckbogen haften aneinander, weil sie statisch aufgeladen
sind. Die Folge: Vom Stapel werden mehrere Bogen gleichzeitig angesaugt, und es kommt zu Stoppern am Anleger. Statische Aufladungen treten vornehmlich dann auf, wenn zu trockene Papiere bei niedriger Luftfeuchte verarbeitet werden.


Abhilfe:
• Der Feuchtigkeitsgehalt des Papiers sollte zwischen 45
% und 55 % liegen.
• Die Arbeitsräume sollten auf 50 % bis 55 % relative
Luftfeuchtigkeit klimatisiert bzw. befeuchtet werden.
• Antistatikeinrichtungen wie Entladeelektroden und
Ionenbläser verringern elektrostatische Aufladung;
Ionisierungsgeräte erhöhen die Leitfähigkeit der Luft
und verhindern den Aufbau statischer Ladung.

Faltenbildung
Im Druckprozess entstehen Falten oft durch schlecht klimatisiertes, nicht plan liegendes Papier sowie durch randwelliges, tellerndes oder statisch aufgeladenes Papier. Falsche Einstellungen am Anleger oder bei der Papierübergabe können ebenfalls zur Faltenbildung führen. Kommt es zu Falten, kann dies auch an Fehleinstellungen der Maschine liegen, und zwar vor allem am Anleger. Auch eine falsche Lufteinstellung bei der Übergabe der Bogen kann zur Faltenbildung beitragen.

Abhilfe:
  • Bedruckstoffe mit guter Planlage einsetzen
  • Vordermarken überprüfen
  • Seitenmarke überprüfen
  • Niederhalter nicht zu eng einstellen
  • Blasluft am Anleger reduzieren
  • Lufteinstellung an der Bogenübergabe optimieren
  • Druckbeistellung optimieren
  • Greifer überprüfen, reinigen und gegebenenfalls
    justieren lassen
Verschwärzlichung
Bei der Verschwärzlichung wandern die dunkleren Farben vom Gummituch über die Druckplatte ins nachfolgende Farbwerk und verunreinigen die helle Farbe. Beim Nass‐in‐Nass‐Druck müssen die Farben in der Zügigkeit aufeinander abgestimmt sein. Dennoch kann es sein, dass dunklere Farben aus den ersten Druckwerken die helleren (hauptsächlich gelben) in den hinteren Druckwerken verschmutzen.


Abhilfe:
  • Auf einen anderen Farbtyp wechseln
  • Helle Farbe weiter in Richtung Anleger legen
  • Die Faustregel „Raster vor Fläche“ für die
    Farbreihenfolge beachten
  • Feuchtmittelführung in der hellen Farbe oder den
    hellen Farben erhöhen
Vollerwerden/Tonwertzunahme
Unter Vollerwerden versteht man eine Rasterpunktzunahme des Druckes gegenüber der Vorlage (Film, Druckplatte). Damit die Tonwertzunahme ermittelt werden kann, ist ein Volltonfeld in Verbindung mit einem definierten Rasterfeld erforderlich. Das Problem der Tonwertzunahme kann bereits bei der
Druckformherstellung entstehen. Zwar lässt sich eine Tonwertzunahme in der Druckmaschine nicht komplett vermeiden, aber sie sollte ein bestimmtes Maß nicht überschreiten.


Abhilfe:
  •  Beim S+W‐Druck muss eine erhöhte Tonwertzunahme
    (ca. 2 %) im Schöndruck berücksichtigt werden.
  • Geeignete S+W‐Farbe einsetzen
  •  Farbwerktemperiereinrichtung auf 27 °C bis 30 °C einstellen
  •  Bedruckstoffwechsel während der Auflage vermeiden
  •  Die Pressung zwischen Platte und Gummituch sollte
    bei 0,1 maximal 0,13 mm liegen.
  •  In der Druckerei sollte ein festgelegter Gummituchtyp
    eingesetzt werden (Standardisierung).